Bösendorfer - Die Kunst des Klavierbaus

Diese Flügel wurden von Liszt und Strauss gespielt, haben Kaiser und Könige verzückt und tragen bis heute den „Wiener Klang“ in die Welt.

„Wir sind eine kleine Klang­ schmiede“, sagt die Geschäfts­ führerin von Bösendorfer, Sabine Grubmüller. Schließlich werden „nur“ 300 Flügel pro Jahr von Wiener Neustadt aus in alle Welt verkauft. Der Grund: Zwischen dem gefällten Baum am Holz­ platz und dem fertigen Klavier liegen rund sechs Jahre und  600 Arbeitsstunden.

Das Ergebnis ist ein unvergleich­ liches Klangerlebnis. Das viele Fichtenresonanzholz bewirkt, dass nicht bloß die angeschlage­ ne Saite den Ton bildet, sondern das ganze Instrument – wie bei einer Violine. Das macht das Klangbild warm und rund, fast gesanglich. Nicht umsonst sagte Operntenor Plácido Domingo: „Einige Pianisten versuchen, wie ein Sänger zu klingen. Ich hin­ gegen versuche, wie ein Bösen­ dorfer zu klingen.“

Seit 1828 inspirierte der welt­ weit älteste Hersteller von Pre­ miumflügeln einige der größten Klaviervirtuosen aller Zeiten. Gründer Ignaz Bösendorfer und sein Sohn Ludwig fanden etwa in Franz Liszt einen treuen Kunden und Freund. Ihre Flügel waren die einzigen, die Liszt und sein kraft­volles Spiel aushielten. „Sie ha­ ben sich gegenseitig inspiriert“, sagt Sabine Grubmüller. „Darum arbeiten wir noch heute eng mit Pianistinnen und Pianisten zu­ sammen.“ Über die Jahrhunderte wurden die Flügel an größere Konzerträume, moderne Technik und zunehmend speziellere Ansprüche angepasst, blieben dabei aber stets ihrem Charakter treu. „Wir haben ein großes Erbe zu tragen mit dem, was Ignaz  und Ludwig erreicht haben“, sagt Grubmüller, „und wie sie arbeiten wir unter dem Schwur, unsere Qualität immer  weiter zu steigern.“