Benvenuti im Genussparadies

Von Cannoli bis Mozzarella, von Cantuccini bis Grappa – für eine kulinarische Reise durch Italien muss man nicht wegfahren. Bortolomeo Passuello bringt das Beste aus seiner Heimat ins Maria Rosa am Marienmarkt.

Wer untertags über den Marienmarkt schlendert, der trifft seit September auf ein neues Gesicht. Es gehört Bortolomeo Passuello, Spitzname „Lino“. Und der ist ein waschechter Italiener, der auch nach mehr als dreißig Jahren in Österreich mit herrlichem Akzent Italienisch und Deutsch vermischt. Bortolomeo Passuello kam in dem Städtchen Marostica in der Region Venetien zur Welt. Schon früh entdeckte er seine Leidenschaft für Lebensmittel und machte das Kochen zu seinem Hobby.

„Kochen gelernt habe ich von Mama und Nonna, meiner Oma“, erzählt der 62-Jährige. Schon als Kind bereitete er mit seiner Nonna die Tagliatelle von Hand zu. Im Alter von 19 Jahren, als er beim Heer diente, kaufte er mit seinem Sold die erste Nudelteigmaschine.

In den späten 1980er-Jahren verschlug es ihn beruflich nach Österreich. Seit dem Jahr 2002 vertreibt er italienische Spezialitäten und beliefert Gastronomie und Handel. Anfangs fuhr er noch mit dem eigenen Auto nach Italien und kam vollgeladen, mit frischer Pasta, mit Salami, Prosciutto und Käse im Gepäck, zurück. Sukzessive erweiterte er das Sortiment, sodass schon bald das eigene Auto nicht mehr reichte. Mittlerweile rollen drei Sattelschlepper pro Woche von Italien in Richtung seines Lagers in Katzelsdorf. Denn inzwischen betreibt Bortolomeo Passuello auch acht Marktstände, anfangs in Mödling, dann auch in St. Pölten, schließlich noch in Krems, Wolkersdorf und Wien. „Mir gefällt das Marktleben, der Verkauf, das ganze Ambiente“, sagt er. „Es erinnert mich an meine Kindheit. Mein Vater hat in Italien auf dem Markt gearbeitet, und ich habe ihn oft dorthin begleitet.“

Seit Herbst 2024 hat Bortolomeo Passuello – in Kooperation mit der Wiener Neustädter Stadtwerke und Kommunal Service GmbH – auch einen fixen Marktstand auf dem Hauptplatz; nur 18 Quadratmeter groß und benannt nach seiner vor acht Jahren verstorbenen Mama, Maria Rosa. Kunden erwartet dort eine kulinarische Reise durch die Vielfalt der italienischen Küche: von den sanften Weinhügeln der Toskana bis zu den sonnengereiften Zitrusfrüchten Siziliens, von den üppigen Saucen der Emilia-Romagna bis zu den duftenden Kräutern der Amalfiküste. Doch beginnen wir beim Käse: Nicht weniger als siebzig Sorten Käse hat der umtriebige 62-Jährige in seinem Sortiment, darunter allein vierzig verschiedene Schafkäse und zwölf Arten von Mozzarella. Der Parmigiano Reggiano, umgangssprachlich oft Parmesan genannt, ist 36 Monate lang gereift und stammt aus der Emilia-Romagna. Gorgonzola und Dolcelatte kommen aus der Lombardei und werden wie eine Portion Eis mit dem Löffel geformt und verkauft.

Die Orecchiette oder Öhrchennudeln bezieht man aus Apulien, das Mandelgebäck Cantuccini aus Siena (Toskana) und die Haselnusscreme aus dem Piemont. Der Grappa wird in Treviso, Region Venetien, gebrannt und der Limoncello entlang der Amalfiküste hergestellt. Die Salami gibt es wahlweise vom Hirsch oder Wildschwein, die Mortadella kommt aus Bologna, und die Schweinebacke entstammt der Region Basilikata. Gnocchi werden je nach Saison etwa mit Spinat, Trüffel, Steinpilzen oder Bärlauch angeboten. Cannoli sind frittierte Teigrollen aus Sizilien. Diese werden von Bortolomeo Passuello und seinem zweiköpfigen Team am Markt täglich frisch mit Pistazie, Schokolade, Schaftopfen oder Ricotta gefüllt und dekoriert.

Wer untertags über den Marienmarkt schlendert, der trifft seit September auf ein neues Gesicht. Es gehört Bortolomeo Passuello, Spitzname „Lino“. Ein Gesicht, das man hoffentlich noch viele Jahre auf dem Markt sehen wird.